Hintergrund
SozialunternehmerInnen sind Akteure des Wandels.
Sie bieten innovative Produkte und Dienstleistungen, schaffen Arbeitsplätze und bieten unternehmerische Lösungen für organisatorische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit an. In Europa gibt es 2 Millionen sozialwirtschaftliche Unternehmen, was 10% aller Unternehmen in der Europäischen Union entspricht. Mehr als 11 Millionen Menschen arbeiten für sozialwirtschaftliche Unternehmen. Die Förderung von Innovation und Unternehmertum steht im Mittelpunkt der Strategie Europa 2020. Um das Wachstum und das Beschäftigungsniveau zu beschleunigen, braucht Europa mehr UnternehmerInnen (ENTREPRENEURSHIP 2020 ACTION PLAN). Lernen durch Engagement (LdE) ist eine Lehr- und Lernmethode, die sich als erfolgreicher Ansatz für die Ausbildung in sozialem Unternehmertum erwiesen hat. LdE bezieht die SchülerInnen in den Prozess der Identifizierung von Herausforderungen an ihrer Bildungseinrichtung oder in der breiteren Gemeinschaft ein. Problemlösung und Maßnahmen zur Bewältigung dieser Herausforderungen sind in ihrem akademischen Programm enthalten.
Die LdE-Methodik baut auf John Deweys „Primat der Erfahrung“ auf, der aktives Lernen und Nachdenken fördert. LdE wird auch durch die sich entwickelnde Forschung zum Thema „Erfahrungslernen“ informiert, bei der SchülerInnen akademische Modelle anwendet, um Probleme außerhalb des Klassenzimmers zu lösen (Dewey 1933).
Das Lernen durch Engagement hat ein beträchtliches Potenzial zur Förderung des sozialen Unternehmertums in der Bildung, das in Europa weitgehend nicht genutzt wurde. Das PIONEERS-Projekt hat einen Schlüsselfaktor identifiziert, der das volle Potenzial vom Lernen durch Engagement freisetzt: die Bereitstellung angemessener Kompetenzen für LehrerInnen. Nach Angaben der Europäischen Kommission wird es in Europa als große Herausforderung angesehen, LehrerInnen angemessene Fähigkeiten für den Unterricht in Unternehmertum zu vermitteln. Derzeit sind die meisten LehrerInnen nicht in Unternehmertum ausgebildet und kennen möglicherweise nicht den richtigen Unterrichtsansatz in diesem Bereich. Um ein größeres Bewusstsein dafür zu schaffen, wie die unternehmerische Denkweise unterstützt werden kann, sind mehr Schulungen, Seminare und Workshops für LehrerInnen erforderlich. Dies beinhaltet Informationen über die Bandbreite der Ziele, Inhalte und Methoden im Bereich der unternehmerischen Bildung.